Gesichtsepithesen dienen entweder dem Ersatz eines Teilstückes des Gesichts oder aber dem ganzen Gesicht. Sie werden aus medizinischem Medical Grade Silikon gefertigt. Dabei können verschiede Härtegrade gezielt eingearbeitet werden, um eine hautähnliche Anschmiegsamkeit an das umliegende Gewebe zu ermöglichen. Da das Gesicht ein zentralen Punkt einnimmt bedarf es hier zusätzlicher Sorgfalt die Gesichtsepithese nach anatomischen Merkmalen herzustellen und zu platzieren. So sollte sie im Alltag des Patienten so gut wie überhaupt nicht auffallen. Hautfarbe und Form unserer Gesichtsepithesen werden entsprechend der vorliegenden Anatomie des Patienten angepasst. Dabei können Fotos aus früheren Zeiten eine große Hilfe sein, um das Gesicht weitestgehend ähnlich zu gestalten und den Defekt entsprechend durch die Gesichtsepithese zu kaschieren. Gesichtsepithesen sind somit immer eine individuelle Hilfsmittelanfertigung nur für den jeweiligen Patienten.
Gesichtsepithese

Versorgungsablauf

  • Beratung durch einen anerkannten Epithetiker/ zertifizierten Medizinprodukteberater
  • Planung der Versorgung mit dem Patienten, der Klinik und dem Arzt
  • Klärung der Kostenübername der Gesichtsepithese durch den Kostenträger
  • Terminvereinbarung mit dem Patienten
  • Silikonabdruck des Gesichtsdefektes
  • Modellation der Epithese aus Wachs
  • Probeanpassung der Gesichtsepithese aus Wachs
  • Herstellung einer Gussform aus Gips
  • Anmischen des medizinischen Silikons und Schichtung in die Gussform im Beisein des Patienten
  • Aushärtung der Gesichtsepithese im Ofen
  • Anpassung der individuellen Gesichtsepithese
  • Einweisung in den Gebrauch der Gesichtsepithese durch einen anerkannten Epithetiker/ zertifizierten Medizinprodukteberater
  • Folgeversorgung bei angezeigter Indikation nach ca. 1½- 2 Jahren oder nach Defektveränderungen mit einer individuellen Gesichtsepithese und fortlaufende Betreuung

Die Befestigung der individuellen Gesichtsepithese

Befestigt werden Gesichtsepithesen in der Regel durch Magnete mit einer hohen Haltekraft, die einen hohen Tragekomfort gewährleisten. Dafür werden in der Klinik Implantate oder Gitter aus Titan in den Knochen eingesetzt, die dann durch Aufbauten ergänzt werden. Die Gegenstücke, die sogenannten Magnete werden in die individuelle Gesichtspithesen so eingearbeitet, dass ein leichtes Ansetzen der Gesichtsepithese garantiert ist. Nicht mehr allzu üblich ist die Fixierung einer Gesichtsepithese mittels Hautkleber. Sollte es jedoch keine Möglichkeit für eine Implantatsetzung geben oder der Patient keine weitere OP wünschen, gibt es auch hier mittlerweile sehr gute Produkte, die hautschonend eingesetzt werden können. Auch als Übergangsversorgung vor einer weiteren OP ist die klebefixierte Gesichtsepithese eine gute Alternative.